Ob ich so etwas jemals wieder in meinem Leben erleben darf? Ich weiß es nicht!

Deshalb bin ich für diese Momente mehr als dankbar. Ich durfte die Sanierungsphase der Liebfrauenkirche fotografisch begleiten, habe das Modell des Altars und des Ambo gesehen, durfte mit zum Steinmetz und habe die Entstehung beider miterleben können,  ich war in der Reliquienkammer des Bistums Limburg und nun – am 16.06.2019 war es endlich soweit. Die Liebfrauenkirche in Frankfurt am Main wurde feierlich wiedereröffnet! Bischof Georg Bätzing hielt die Messe und weihte „unseren“ Altar und Ambo. Ein Gefühl – ich kann es gar nicht beschreiben.

Ich selbst habe schon vor vielen Jahren (ich war 12) beschlossen Katholisch zu werden. Es hat lange gedauert – bis 2014, als ich konvertiert bin und meine Tochter gleichzeitig getauft wurde – in Liebfrauen! Liebfrauen ist für mich Zuhause, Halt, Heimat, Kraft, Geborgenheit, Freude, Freundschaft, liebe Menschen, „unbekannte“ Freunde, Zufluchtsort, Hilfe….soviel mehr….

Daher war es für mich eine große Ehre, die Wiedereröffnung und Altarweihe von Liebfrauen in Frankfurt fotografieren zu dürfen!

Um 12 Uhr ging es los, als Bruder Christophorus (der Liebfrauen leider verlassen wird, da er als neuer Provinzial der Kapuziner gewählt wurde) und Uwe Becker (Bürgermeister und Kämmerer der Stadt Frankfurt am Main) durch die Liebfrauenkirche führten.

Es gab bei dieser Sanierung viele Überraschungen. So wurde zum Beispiel der Kreuzweg von Ludwig Becker aus den 1950er-Jahren wiederentdeckt, die gereinigten Glasfenster von Christian Geyer aus den 1950er Jahren, die Schlusssteine im Hochchor wurden freigelegt und eine geheimnisvolle Stifterfigur. Mittlerweile ist das Geheimnis jedoch gelüftet: Die Skulptur gehört zu einem Epitaph und stellt einen Dekan des Liebfrauenstifts, Wernerus Nussbaum, dar. Er wurde vom Mainzer Bischof 1657 als Kanoniker eingesetzt, 1663 als Scholaster und 1666 als Dekan. Gestorben ist er 1681 (Quelle: Liebfrauen).

Die Fenster von Liebfrauen wurden gereinigt – nun fällt viel mehr Licht ein. Auch durch den Neubau des ursprünglichen Eingangs zum Liebfrauenberg. Ab jetzt verglast.

Die Kirche ist so viel Heller. Auch die Beleuchtung in der Kirche, die an Kerzen erinnert. Ich war hin und weg! Um 16 Uhr startete die Messe mit Weihe! Unbeschreiblich!

In seiner Predigt zog Bätzing Vergleiche zu Paris: „Was Notre Dame für Paris, das ist Liebfrauen für die Frankfurter!“ Hierfür erntete er Applaus und mir – mir liefen die Tränen, denn genau DAS ist Liebfrauen!

Im Anschluss an die 2,5 Stündige Messe, die für mich wie im Fluge verging, wurden alle Gäste noch eingeladen auf ein fröhliches Beisammensein!

Für mich ein sehr bedeutender Tag!!!!!